Umfrage-Ergebnisse
Informationen zur Umfrage
In der Community Umfrage "Welche Auswirkungen hätte eine multipolare Weltordnung auf Europa?" antworteten 50% mit "Bedrohung", 38% mit "Chance", 3% mit "Keine Auswirkungen" und 10% mit "Weiß nicht".
Die Umfrage wurde unter 4000 Nutzern der PolitPro App im Zeitraum von 02.11.2024-08.11.2024 durchgeführt.
Die Stimmen wurden auf Basis demographischer Angaben der Teilnehmenden unterschiedlich gewichtet, um das Ergebnis repräsentativer zu machen. Das Ergebnis ist ein guter Überblick über die politische Stimmung rund um das Thema, aber nach wissenschaftlichen Standards nicht bevölkerrungsrepräsentativ.
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Meinungen und Standpunkte aus der PolitPro Community
Welche Auswirkungen hätte eine multipolare Weltordnung auf Europa?
Es ist schwer zu sagen. Es kann eine Chance für Europa sein, wenn wir aus dem Winterschlaf erwachen. Die kommenden Jahre werden entscheiden, ob wir eine eigene Macht in der neuen Weltordnung sein werden oder in Irrelevanz verschwinden und ein Spielball der größeren Mächte bleiben.
Es gibt auf der Welt mehr Diktaturen als Demokratien. Die westliche Welt muss ihre Demokratie verteidigen und anderen Ländern die Chance geben, sich für die Demokratie zu entscheiden. Ein Beispiel dafür sind die Ukraine und Georgien.
Ist das Problem dann nicht, dass solange es ein Machtmonopol gibt, dieser machtmonopolist kein Interesse daran hat Demokratie zu fördern? Er profitiert ja von der Macht die er ausübt. Demokratie bedeutet doch gerade eben, dass jeder Mensch eine Macht besitzt, macht also multipolar vorliegt.
Wenn Diktatoren wie Putin und XI noch mehr Einfluss bekommen, ist das natürlich eine Bedrohung für die freie Welt. Nur wer freiwillig in so einem System leben möchte, kann das anders sehen.
Putin ist kein Diktator. Russland ist keine Lupenreine Diktator. Schaut euch das Land doch mal an. Putin hat fast 80 Prozent des Volkes hinter sich. Scholz naja man will nicht drüber reden…
Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen, aber was ich sagen kann, ist, dass Europa, wie wir hier in Deutschland, aufhören muss, alles auf die Vereinigten Staaten zu verlassen. Diese haben sich schon immer als Imperialisten dargestellt, genau wie Russland und andere Großmächte, die einmarschieren möchten. Wir brauchen die Amerikaner als militärische Verbündete, doch das sollte uns nicht davon abhalten, selbstbewusster zu sein. Wir müssen die Amerikaner dafür kritisieren, wenn sie tödliche Fehler machen, und das gilt für alle Nationen, nicht nur für unsere Verbündeten, die wir zur Verantwortung ziehen müssen.
Wenn die Amerikaner wütend werden, weil sie sich nicht benehmen können, sollten wir sie als militärische Verbündete vergessen. Meiner Meinung nach sollten wir ein europäisches Militärbündnis schaffen, ohne in Weltkonflikte einzugreifen oder imperialistisch zu sein.
Chance, denn Monopole können machen was sie wollen. Der Westen muss sowieso in vielerlei Hinsicht eine andere Richtung einschlagen und so wird er gezwungen sein sich anzupassen. Es ist wie in der Marktwirtschaft. Man sollte den Markt nicht einem einzigen Player überlassen. Klar kann auch eine multipolare Weltordnung Risiken bergen, aber keine denkbare Weltordnung ist frei von Risiken. Einer multipolaren Weltordnung würde ich insgesamt zuversichtlich gegenüberstehen.
Es könnte eine Chance sein, wenn wir unsere Marktmacht als Vermittler in Politik und Wirtschaft nutzen. Marktmacht bedeutet in diesem Fall jedoch nicht Vorherrschaft, sondern vielmehr die Attraktivität als Absatzmarkt und für den Einkauf von Spezialleistungen. Wahrscheinlich bezieht sich das eher auf die einzelnen Staaten als auf die EU.
Wer verstehen möchte, was aktuell auf der Welt geschieht, und vor allem warum, der lese bitte 1984. Orwell war nicht der große Prophet, der alles vorausgesehen hat, aber er hat wohl ohne es zu wollen die Blaupause geliefert für die Despoten und Strategen der nachfolgenden Jahrzehnte. Putins "Vorschlag" passt da, wenn man ihn richtig zu lesen weiß, haargenau ins Bild. Die USA ziehen sich aus Europa nach und nach zurück, Russland stößt in das entstandene Vakuum. Hat Orwell alles schon vor 76 Jahren beschrieben. Das Ende ist nicht schön.
Ich bin in der DDR aufgewachsen. Seit dem Untergang des Sozialismus hat die weltweite Ungerechtigkeit zugenommen. Die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer schneller größer.
Ich stimme Ihnen zu, was die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich angeht. Aktuellen Studien zufolge haben die reichsten 10 % der Bevölkerung einen deutlichen Einkommensanstieg verzeichnet, während die ärmsten 50 % diesen Anstieg nicht erlebt haben. Die Verteidigung der DDR oder der Sowjetunion ist für mich kompliziert. Es handelte sich um marxistisch-leninistische Systeme, in denen der Staat definiert, was das Volk braucht. Was wir brauchen, ist ein dezentralisiertes sozialistisches System. Aber das hat nichts mit dem Thema zu tun, nur um das klarzustellen.
Mutiger Kommentar! Ich finde es toll, dass Leute aus der ehemaligen DDR hier mitmachen!
Eine bipolare Welt steht wieder in den Startlöchern und ist unvermeidlich. Aktuell deutet vieles auf eine von den USA dominierte Welt hin, die auf dem absteigenden Ast ist, und eine "Anti"-USA-Sphäre, die früher oder später mehr Platz einnehmen wird. Dies liegt daran, dass der globale Süden, einschließlich ehemaliger Kolonien, ein konstant höheres Wirtschaftswachstum und einen allgemeinen Aufschwung erlebt im Vergleich zum bisher dominanten Westen. Für Europa wäre es eine große Chance, sich vom zerfallenden Vordenker, den USA, zu lösen und eine multipolare Welt mit einer eigenständigen Interessenvertretung einzuleiten. Es wird uns viel Mut, Kraft und höhere Ausgaben kosten, aber es wird sich auszahlen. Wir müssen sicherstellen, dass wir in 50 Jahren technologisch, wirtschaftlich und außenpolitisch noch eine Rolle spielen. Das wird sich nicht als Juniorpartner eines fragilen und unberechenbaren Hegemons bewahrheiten.
Ich wollte zuerst Bedrohung wählen, aber dann ist mir aufgefallen, dass eine bessere Verteilung der Macht für Deutschland potenzielle Chancen bietet, wieder aufzusteigen.
Wir sollten einen Platz in der multipolaren Welt finden und uns nicht zwischen China, den USA und Russland zerrissen fühlen. Es ist wichtig, einen ausgewogenen Ansatz zu verfolgen, um unsere Interessen zu wahren.
Eine multipolare Weltordnung ist unberechenbarer, als eine unipolare Weltordnung. Natürlich kann das auch eine Chance sein, aber dann muss sich Europa in einer multipolaren Welt als Pol etablieren, und darauf achten, eben nicht zwischen den Polen zerdrückt zu werden!
Eurozentrismus hat in der Weltgeschichte nur Leid verursacht. Eine Umverteilung der Macht auf allen Kontinenten könnte das globale Unrecht reduzieren.
Ich denke eher, dass dies eine Chance sein kann, da eine unipolare, auf Amerika ausgerichtete Welt gefährlich sein kann.
Kommt drauf an welche Art der Multipolarität. Zwei Hegemonialmächte (USA und China) birgt schon viel Kriegspotenzial, aber drei (ggf. EU wenn sie sich denn mal aufraffen würde) wäre da schon deutlich ausgeglichener. Ab vier könnte es wieder komplizierter werden. Ich finde nur nicht, dass ein Staatenbund wie BRICS eine Multipolarität herstellt, denn das tun nur souveräne Staaten. D.h. wenn China zu einer Hegemonialmacht aufsteigt, wären die BRICS Chinas Anhängsel, aber nicht Teil der Multipolarität.
Das ist eine sehr gute Frage. Es kommt darauf an, wie man den Begriff "multipolare Weltordnung" versteht. Wenn es nur um wirtschaftliche Aspekte geht und nicht um politische Macht, könnte das möglicherweise nicht so schlimm aussehen. Ich glaube jedoch, dass viele Staaten daran interessiert sind, die politischen Karten neu zu mischen, und das stellt eine Bedrohung dar. Immer mehr Entwicklungsländer wollen ihren Anteil am Kuchen, wie Indien, Indonesien und einige Länder in Südamerika. Das ist einerseits verständlich, aber andererseits hat der Westen in den letzten Jahren nicht geschafft, diese Staaten zu überzeugen. So wenden sich viele von ihnen den BRICS zu. Staaten wie Russland und China nutzen diese Situation aus.
Wir werden von Russland, China und dem Iran bedroht. Diese Länder drohen mit nuklearen Waffen, Krieg in der Ukraine sowie Konflikten im Pazifik und im Nahen Osten, was das Risiko eines potenziellen Weltkriegs erhöht. Auch die NATO, unter dem Einfluss der USA, trägt zur Eskalation und zum Imperialismus bei. Sie übt große Kontrolle und führt Manöver im Atlantik durch. Die EU und einige Länder der Dritten Welt wie Brasilien und Südafrika sollten näher zusammenarbeiten und als dritte Gruppe agieren. Allein die EU könnte als Militärbündnis eine starke Weltmacht sein und als Vermittler für die Länder der Südhalbkugel fungieren, was einen erheblichen Einfluss auf Frieden und Sicherheit in der Welt hätte. Deutschlands Zukunft liegt in einer Zusammenarbeit mit der Dritten Welt und im Balanceakt zwischen den USA und Russland/China!
Könnte so viel schlechter stehen
Wie meinen Sie dies?
Eine nicht von den USA und dem Westen geführte Welt würde im Zeichen des Terrors und der Unterdrückung stehen. DAS wäre erst recht die Einladung für Kriege und Genozide, wie wir es mit der Ukraine sehen. Ein Kriegsfetischist wie Putin und ein machtgieriger Diktator wie Xi werden die Welt nicht besser oder sicherer machen, weshalb es immer eine Ordnung unter der Demokratie und Gerechtigkeit (dem Westen) geben muss!
Machen wir klar, dass die meisten Kriege in der heutigen Welt die Schuld des Westens sind. Besonders die Interventionspolitik der USA hat schwerwiegende Folgen, die aus den Aktionen während des Kalten Krieges und im Nahen Osten resultieren. Ich verteidige nicht autoritäre Staaten wie Russland und China. Es ist jedoch ein Witz, die Vereinigten Staaten zu verteidigen und sie als Gerechtigkeit zu bezeichnen.
Kontext und Infos
Putin sieht multipolare Weltordnung kommen
Putin sieht die Entwicklung zu einer multipolaren Weltordnung als unvermeidlich. Er betont, dass der Einfluss westlicher Länder, insbesondere der USA, abnimmt und dass alternative Machtzentren, wie die BRICS-Staaten, an Bedeutung gewinnen. Diese Neuordnung sieht Russland als notwendig, um geopolitische Macht auf viele Staaten zu verteilen, statt in westlichen Händen zu konzentrieren. Kritiker warnen jedoch, dass diese multipolare Ordnung Risiken bergen könnte, etwa eine Schwächung internationaler Normen und eine Verstärkung der Spannungen zwischen den Machtblöcken.
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